Breitbandausbau der Gemeinde Kanzach im Landkreis Biberach 

Historie

Die Gemeinden Alleshausen, Dürnau, Kanzach, Oggelshausen, Tiefenbach und Unlingen sowie die Städte Bad Buchau und Riedlingen sind seit vielen Jahren im kommunalen Breitbandausbau aktiv. Als Mitglied im Verbund der Anstalt des öffentlichen Rechts Komm.Pakt.Net haben die Kommunen bereits mit Hilfe von Landesfördermitteln teilweise eigene Breitbandnetze ausgebaut. Außerdem hat der Landkreis Biberach mit Landesfördermitteln ein landkreisweites Backbone-Netz aufgebaut. Nun beabsichtigt die OEW Breitband GmbH in den Gemeinden Alleshausen, Dürnau, Kanzach, Oggelshausen, Tiefenbach und Unlingen sowie in den Städten Bad Buchau und Riedlingen die "Grauen Flecken" unter Verwendung von Bundes- und Landesfördermitteln auszubauen, in Kanzach und Unlingen zudem die "Weißen Flecken". Die Maßnahme wird mit einer Förderquote von 50% durch die Bundesrepublik Deutschland und 40% durch das Land Baden-Württemberg unterstützt. 
Koordiniert durch das Landratsamt des Landkreises Biberach wurde 2015 eine landkreisweite Backbone-Planung durch die Firma GEO DATA GmbH, Westhausen, erstellt. Das daraus hervorgegangene, landkreisweite Backbone-Netz bildet die Grundlage für die folgenden, kommunalen Ausbauprojekte, indem es die Glasfaser-Anbindung an übergeordnete Weitverkehrsnetze ermöglicht.
Im Verbund von Komm.Pakt.Net haben die Städte und Gemeinden an einer Netzbetriebsausschreibung teilgenommen. Der Zuschlag für den Betrieb bestehender und zukünftiger kommunaler Glasfasernetze hat die NetCom BW, eine Tochter der EnBW, im Jahr 2017 erhalten.

Geplantes Ausbaugebiet

Durch den Ausbau sollen nun die sog. Weißen Flecken in Kanzach beseitigt werden. Dies sind Gebiete mit einer Bandbreite unter 30 Mbit/s. Ermittelt wurden die Punkte zuvor durch ein Markterkundungsverfahren. Insgesamt sollen durch die Maßnahme 18 Hausanschlüsse an das Glasfasernetz angebunden werden, lange Ladezeiten oder ruckelnde Streamingvideos gehören dort nach Abschluss des Projektes endgültig der Vergangenheit an. Mithilfe der Glasfaserleitungen sind dann künftig Datenübertragungsraten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde möglich.

Netzkonzept 

Grundsätzlich erfolgt die Erschließung der Ausbaugebiete in diesem Antrag auf Neubautrassen mittels Leerrohre und Glasfaserkabeln gemäß Material- bzw. Faserkonzept des Bundes gemäß Zuwendungsbescheid.

Verwendete Rohrverbände und Außenmantelfarben:
  • RV 12x10/6 in grün, orange, rot, blau mit Aufdruck nach Vorgaben OEW/KPN
  • RV 4x20/15 in grün, orange, rot mit Aufdruck nach Vorgaben OEW/KPN
  • RV 4x20/15 in grau für PoP-Zuführungen mit Aufdruck nach Vorgaben OEW/KPN

Generelle Planungsvorgaben in der FTTB-Planung:
  • Vorgabe, dass POP-Kollokationspunkt ist, nicht Verteiler im Feld
  • Verteilbereiche mit maximal 48er-Clustern in Form von 4 Stück 12x10-Verbänden
  • Im RV 12x10/6 wird i.d.R. mit 2 Röhrchen Reserve geplant (10 v. 12 Röhrchen werden belegt, 15% Reserve).
  • Jedes Gebäude mit einer Hausnummer wird mit einem Anschluss beplant, ebenso Baulücken oder Abbruchgebäude.
  • Für bekanntes Bauerwartungsland wird bereits eine Zuführung planerisch vorgesehen und als Reserve bei in der Nähe befindlichen RV 4x20/15 bzw. RV 12x10/6 berücksichtigt. Bei bereits vorhandenen B-Plänen wurden diese direkt berücksichtigt und in die Planung integriert.
  • In die Mikrorohre (20/15 und 10/6) werden Mikrokabel eingebracht;
  • In bestehende kommunale Schutzrohre z. B. DA 50-Rohre werden Standardkabel eingezogen.

Nächster Schritt 

Die OEW-Breitband GmbH hat das Los, welches auch die Gemeinde Kanzach enthält, an die alb-elektric Huber GmbH als Generalübernehmer im Zuge einer EU- weiten Ausschreibung beauftragt. Diese wird den weiteren Ausbau im Gemeindegebiet im Auftrag der OEW-Breitband GmbH durchführen. Dazu werden kurzfristig die betroffenen Eigentümer (Versorgung "Weiße Flecken") angeschrieben und Hausbegehungen angeboten.  Wenn die Begehung stattgefunden hat und der Hausanschluss- vertrag unterzeichnet wurde, kann das Gebäude in dem geförderten Ausbau berücksichtigt werden. Dieser Ausbau im Gemeindegebiet startet voraussichtlich im November 2024 und soll Mitte des Jahres 2025 baulich abgeschlossen werden.

Nach Abschluss der vor Ort sichtbaren Bautätigkeiten erfolgt die Montage von Glasfaserkabeln, Abschlusspunkt in den einzelnen Gebäuden sowie Spleißarbeiten. An diese schließt sich wiederum die Erstellung der notwendigen Dokumentationsunterlagen an, sodass mit einer Inbetriebnahme des ersten Ausbauschritts der "Weißen Flecken" in Kanzach zum Jahreswechsel 2025/2026 gerechnet werden kann.
Nach der Inbetriebnahme können konkrete Tarife und Produkte über die neuen Glasfaser- Hausanschlüsse gebucht und diese tatsächlich genutzt werden.
Mit einem symbolischen Spatenstich wurde am Mittwoch, dem 23.10.2024 um 11 Uhr der Startschuss für den Breitbandausbau durch die OEW Breitband GmbH gelegt.

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